MThB-Quadrate und Logo ...

http://www.mittelthurgaubahn.ch/mthb.htm

Die Mittelthurgau-Bahn (MThB)
            Von den Anfängen im 19ten Jahrhundert - bis zum bitteren Ende im 21ten Jahrhundert ...

Im 19ten Jahrhundert:
11.08.1890
Gründung des Initiativkomitees zum Bau der Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) in
Kreuzlingen ...
1899
Die ersten Kontakte zur Westdeutschen Eisenbahngesellschaft (WeEG) in Köln werden geknüpft ...

Im 20ten Jahrhundert:
14.11.1901
Das Konzessionsgesuch wird gestützt auf das Normalbahnprojekt von Ingenieur Ehrensperger dem Schweizer Bundesrat eingereicht ...
19.12.1902
Die Konzession wird ohne Vorbehalt durch den Schweizer Bundesrat erteilt ...
24.12.1903
Das Großherzogliche Badische Staatsministerium sichert, als Aufsichtsbehörde der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen, dem Initiativkomitee die Einführung der Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) in den Bahnhof Konstanz zu ...
1906
Das Initiativkomitee vereinbart einen für vorerst 15 Jahre unkündbaren Vertrag über den Bau und den Betrieb einer normalspurigen Eisenbahn Wil-Weinfelden-Konstanz mit der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft (WeEG) in Köln. In diesem Vertrag wurde erstmal der Name "Mittel-Thurgau-Bahn - MThB" verwendet, den die Kommission des Großen Rates des Kanton Thurgau zur Vorberatung der Finanzierung geprägt hatte, und von nun an der Name der neuen Bahn werden sollte ...
26.11.1906
Auf Einladung durch das Initiativkomitee können Gemeinden und auch Privatinteressenten Mittel-Thurgau-Bahn-Aktien zeichnen. Die dann trotzdem noch fehlenden 3´000.000 sFr werden von der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft (WeEG) gegen hypothekarische Sicherheit übernommen ...
28.04.1908
Gründung der Mittel-Thurgau-Bahn Gesellschaft (MThB) mit Sitz in Weinfelden  ...
18.03.1909
Die ersten Detailpläne der Trassenführung werden in Emmishofen und Tägerwilen aufgelegt ...
08.09.1909
Der Schweizer Bundesrat genehmigt den ersten Detailplan ...
10.09.1909
In den Niederungen zwischen Weinfelden und der Thur wird ohne großen Aufhebens der erste Spatenstich getan ...
14.12.1909
Wegen schlechten Wetters werden Mitte Dezember die Bauarbeiten stark eingeschränkt ...
31.12.1909
Es sind gegen 60.000 Kubikmeter Erdarbeiten ausgeführt und sieben Kunstbauten, darunter vier größere Objekte, fertiggestellt ...
31.03.1910
Der Bau des Bussnanger Viadukt´s wird begonnen ...
02.04.1910
Der Abschnitt Weinfelden-Berg wird in Angriff genommen.
03.05.1910
Der Bundesrat genehmigt den letzten Detailplan (Weinfelden-Berg) ...
1910
Im Sommer herrscht auf der gesamten Strecke von Wil bis Emmishofen ein lebhafter Baubetrieb ...
07.11.1911
Vorkollaudation (Vorabnahme) der eisernen Brücken. Die Thurbrücke wurde mit drei schweren Schnellzugmaschinen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) von je rund 85 Tonnen Bruttogewicht belastet und das Ergebnis befriedigte ...
09.11.1911
Vorkollaudation des Unter- und Oberbaus, auch hier gab es keine Beanstandungen ...
17.11.1911
Die Aufsichtsbehörden überprüfen die Kreuzungen der Bahn mit Starkstromleitungen auf ihre Betriebsicherheit ...
24.11.1911
Die Aufsichtsbehörden nehmen die Betriebseinrichtungen und die Stationen ab ...
25.11.1911
Die Aufsichtsbehörden untersuchen das Rollmaterial und die maschinellen Anlagen auf Ihre Betriebssicherheit ...
14.12.1911
Die Hauptkollaudation (Hauptabnahme) wird durchgeführt. Es werden keinerlei Beanstandungen festgestellt und die Zustimmung zur Betriebsaufnahme wird ohne Einschränkungen erteilt ...
16.12.1911
Eröffnung der Stammstrecke (Wil-Weinfelden-Kreuzlingen-Konstanz) ...

18.12.1911
Feierliche Eröffnung der Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) ...

19.12.1911
Der Schweizer Bundesrat erteilt die uneingeschränkte Erlaubnis zur Betriebseröffnung ...
20.12.1911
Der offizielle fahrplanmäßige Betrieb der MThB wird aufgenommen ...
24.12.1911
Die erste große Belastungsprobe: Gegen 2000 Fahrgäste werden an diesem Tag, teilweise auch mit geliehenen Wagen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), befördert ...
01.07.1912
Die Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur liefert verspätet die vier Heißdampf- Tenderlokomotiven (als Ed 3/5 geliefert, später in Ec 3/5 umgezeichnet und als MThB Nr. 1-4 eingereiht) an die Mittel-Thurgau-Bahn Gesellschaft (MThB), so das der Eröffungszug und die ersten regulären Züge mit gemieteten Lokomotiven geführt werden mußten. Als einzigste überlebte die MThB Nr. 3 und befindet sich heute im Besitz der Historischen M.Th.B. ...
1920-1929
Aufgrund der erfreulichen Zuchwachsraten im Güterverkehr beschafft sich die MThB in den Zwanziger Jahren ihre erste und einzige Ed 4/5 und reiht sie unter der Bezeichnung MThB Nr. 5 in ihren Bestand ein ...

31.01.1931
Der Betriebsführungsvertrag mit der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft (WeEG) läuft aus und wird von deren Rechtsnachfolgerin der Vereinigten Kleinbahnen AG (VKA) noch Berlin, später in Frankfurt am Main, mit allen Rechten und Pflichten erneuert ...
1931
Die Vereinigten Kleinbahnen AG (VKA) verkaufen im Laufe des Jahres Ihre Beteiligungen an Schweizer Unternehmungen an die N.V. Handelsmaatschappij Kohinoor in Rotterdam, die somit Aktionär der Mittel-Thurgau-Bahn Gesellschaft (MThB) wird. Der Betriebs- führungsvertrag mit der Vereinigten Kleinbahnen AG (VKA) ist davon jedoch nicht betroffen ...
1937
Die N.V. Handelsmaatschappij Kohinoor wird liquidiert und ein Teil der MThB-Beteiligung geht an die Aktiengesellschaft für Verkehrswesen in Berlin, ein weiterer Teil an die Overseas Trust Corporation Ltd. in Johannisburg/Südafrika. Zeitweise waren auch Inhaberaktien in London bei der Midland Bank Ltd. kodiert. Das Finanzgeflecht und die sich daraus ergebenden Abrechnungen war zeitweise so kompliziert und zeitaufwendig das nur noch eine Konferenz mit allen Beteiligten, die in diesem Jahr sattfand, wieder für die erforderliche Klarheit sorgen konnte ...
1939
Vom im April inkraftgetretenen Bundesgesetz über die Privatbahnhilfe profitierte die Mittel-Thurgau-Bahn Gesellschaft (MThB) nur in sehr bescheidenem Maße ...
03.09.1939
Mit Beginn des II.Weltkrieg wird der Betriebsführungsvertrag mit der Vereinigten Kleinbahnen AG (VKA) sistiert (vorläufig eingestellt) und die Mittel-Thurgau-Bahn Gesellschaft (MThB) steht erstmalig auf eigenen Beinen ...
20.12.1941
Der erste Dieseltriebwagen der Bauart ABDm 2/4
(Triebwagen- und Waggonfabrik AG, Wismar) geht als MThB Nr. 6 in Betrieb. Die anfängliche Freude über die neue Traktionsart wich jedoch bald schon bald wegen der im größer werdenden Probleme. Zwar waren die Dieseltriebwagen weit wirtschaftlicher im Betrieb, es stiegen aber im Laufe der Jahre die Unterhaltskosten überproporzional an und nach nur wenigen Jahren war ein geordneter Betrieb nur noch mit umfangreichen nächtlichen Reparaturen möglich ...
25.01.1942
Der zweite Dieseltriebwagen der Bauart ABDm 2/4 
(Triebwagen- und Waggonfabrik AG, Wismar) geht als MThB Nr. 7 in Betrieb wurde aber schon 1954 wegen nicht mehr lohnender Motorreparaturen zu einem Anhängerwagen umgebaut und dann vermutlich spätestens 1965 abgebrochen ...
1942
Die Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) tritt der im Jahre 1933 gegründeten ASCOOP (Gemeinschaftliche Pensionkasse der Schweizer Privatbahnen) bei und bleibt bis zur Auflösung der MThb deren Mitglied ...
1943
Die Sistierung des Betriebsführungsvertrag mit der Vereinigten Kleinbahnen AG (VKA) wird wieder aufgehoben und die Verrechnung der gegenseitigen Ansprüche erfolgt rückwirkend ab dem Rechnungsjahr 1940 ...
Altes Logo der Betriebsgemeinschaft Mittel-Thurgau-Bahn (MThB)/Frauenfeld-Wil-Bahn (FW) ...14.-16.04.1947
Im Auftrag der MThB finden auf der MThB-Stammstrecke Versuchsfahrten  mit dem Dieseltriebwagen Nr. 5204 der SNCF (Französische Staatsbahnen) statt, die jedoch insbesondere im Bezug auf die Wirtschaftlichkeit nicht befriedigen können ...
1950

Der Betriebsführungsvertrag mit der Vereinigten Kleinbahnen AG (VKA) wird gelöst. Sämtliche Aktien der Aktiengesellschaft für Verkehrswesen werden an den Kanton Thurgau veräußert. Die MThB steht von nun an endgültig auf eigenen Beinen ...
1951
Der dritte Dieseltriebwagen der Bauart ABDm 2/4 (Schindler Waggon AG) geht als MThB Nr. 8 in Betrieb und wird nach der Elektrifizierung der MThB, vermutlich um 1965/66 herum zusammen mit dem baugleichen MThB Nr. 7, an die Montafonerbahn verkauft. Die beiden ehemaligen Diesetriebwagen werden dort zu den Steuerwagen (ES 10.203 (im Jahr 1969) und ES 10.204 (im Jahr 1977)) umgebaut und sind noch viele Jahre im Betrieb ...
1954
Der vierte Dieseltriebwagen der Bauart ABDm 2/4 (Schindler Waggon AG) geht als MThB Nr. 9 in Betrieb ...
Der
fünfte Dieseltriebwagen der Bauart ABDm 2/4 (Schindler Waggon AG) geht wiederum als MThB Nr. 7, für den mit Motorschaden abgestellten und dann zu einem Anhängerwagen umgebauten ehemaligen MThB Nr.7, in Betrieb ...

1960
Die Mittelthurgau-Bahn (MThB) übernimmt von der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) die dort überzählige und ausgemusterte Eb 3/5 Nr.  5810 "Habersack". Die Lokomotive ergänzt bis zur Elektrifizierung der MThB den Einsatzbestand aus Dampflokomotiven und Dieseltriebwagen und verbleibt auch nach dem 24.09.1965 zusammen mit der Ec 3/5 MThB Nr. 3 als fahrdrahtunabhängige Einsatzreserve, aber auch zur Führung von Sonderzügen, im Bestand der MThB. Im Jahr 1974 schließlich wurde die Eb 3/5 Nr 5810 zum "Schrottpreis" von 30.000,-- sFr an den damals noch jungen Eisenbahnverein Dampfbahn Bern (DBB, http://www.dbb.ch) verkauft ...
1962-64
Von der SBB werden auch noch die beiden Lokomotiven Eb 3/5 "Habersack" Nr.  5820 und 5829 übernommen ...
24.09.1965

Die schon lange überfällige Elektrifizierung und Modernisierung der Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) ist heute abgeschlossen. Als letzte Normalspurbahn in der Schweiz verfügt jetzt auch die MThB über elektrische Traktionsmittel ...
1969
Die MThB erhält farbikneu die Re 4/4 II 21 (aus der Beteiligung an der dritten Re 4/4-Bestellung der SBB). Die Lokomotive wird in grün mit der weißen Aufschrift "MITTEL-THURGAU-BAHN", runden Signallichtern und dem Thurgauer Wappen an der Stirnfront abgeliefert. Nach einen Unfall (in Berg ?) bekam sie dann eckige Scheinwerfer und einen grün/beigen Anstrich - nach der Liquidation der MThB wurde sie an die SBB Personenverkehr verkauft, revidiert und ist seitdem rotlackiert und unter der Nummer Re 4/4 11172 (als einzigste mit aufgeklebtem Wappen und Beschriftung) unterwegs ...

1992
Die Deutsche Bundesbahn (DB) und die Mittelthurgau-Bahn (MThB) erarbeiten ein Detailkonzept zur Einführung eines grenzüberschreitenden S-Bahn-Verkehrs (heute bekannt als Seehas) im Bodenseeraum ...
28.06.1993
Der Kreistag (Landkreis Konstanz) beschließt die Umsetzung des Seehas-Konzeptes ...
Seehas (RBDe 566, NPZ) im Bau ...09.12.1993
Der Landrat Dr. Robert Maus unterzeichnet mit der Deutsche Bahn (DB AG) und der Mittelthurgau-Bahn (MThB) den Vertrag zur Einführung des Seehas ...
10.03.1994
Die erste neue Seehas-Zuggarnitur (RBDe 566,NPZ) verläßt die Waggonfabrik Schindler in Altenrhein und macht sich auf den Weg nach Weinfelden in das Depot der Mittelthurgau-Bahn (MThB). Der eigentlich für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bestimmte NPZ der vierten Bauserie wurde entgegenkommender Weise der MThB überlassen, sonst wäre die überaus schnelle Realisierung des Seehas so nicht möglich gewesen ...
Eröffnungszug im Bahnhof Konstanz (29.05.1994) ...29.05.1994
Die MThB übernimmt die ersten Lokomotivführer der Deutsche Bahn (Bw Singen) zum Start des Seehas. Gleichzeitig wird ein Raum im Singener Bahnhofsgebäude für das neue MThB-(Personal-)Depot Singen hergerichtet ...
29.05.1994
D
ie Mittelthurgau-Bahn (MThB) startet den Seehas (Hegau-Bodensee-Bahn) mit dem ersten Zug (5:41 Uhr ab Weinfelden), als grenzüberschreitende Bodensee-S-Bahn, von Weinfelden über Kreuzlingen, Konstanz, Radolfzell am Bodensee, Singen am Hohentwiel nach Engen ...
1995
Die Mittelthurgau-Bahn (MThB) übernimmt von der DB Cargo das Güterzugpaar Singen-Kornwestheim/Kornwestheim-Konstanz und als Naturalausgleich wird eine der drei schweiztauglichen DB-Lokomotiven der BR 150 von der MThB für den Ölzugverkehr auf der Stammstrecke eingesetzt. Die Rückleistung besteht in der Regel aus eben diesem nach Bettwiesen verkehrenden Ölzug ...
17.01.1996
Die den SBB gehörende Linie zwischen Wil im St. Galler Fürstenland und Nesslau im oberen Toggenburg solle an ein regional verankertes Bahnunternehmen (Bodensee-Toggenburg-Bahn BT, oder Mittelthurgaubahn MThB) übertragen und nach einem "zukunftsgerichteten Gesamtkonzept" sowohl attraktiver gemacht als auch rationeller betrieben werden. Mit diesem Vorschlag ist die Sektion St. Gallen-Appenzell des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) an die Öffentlichkeit getreten. Auf politischer Ebene will ihn der VCS zudem in Form eines Postulats oder einer Motion dem St. Galler Grossen Rat unterbreiten. Konkret hätte danach der Kanton zusammen mit dem Bund die BT und die MThB einzuladen, Studien zu rechtlichen, finanziellen und betrieblichen Aspekten einer allfälligen Übernahme der Toggenburger Linie zu erarbeiten ...
1996
Die Mittelthurgaubahn (MThB) gewinnt den Wettbewerb um die Seelinie. In Konkurrenz zu den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) um den Betrieb auf der am 01.07.1871 durch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) eröffneten Strecke Romanshorn-Konstanz hat man das bessere Konzept - so jedenfall entschied der Schweizer Bundesrat. Leider wurde der Kampf um die Seeline nicht immer fair ausgetragen, so hatten z.B. MThB-Mitarbeiter Hausverbot an der Seeline, SBB-Mitarbeiter durften keine Auskünfte erteilen und die von den SBB bezüglich Unterhaltsrückstand gelieferten Zahlen erwiesen sich im Nachhinein aus grob untertrieben. Die Strecke befand sich 1997 vor der umfassenden Instandsetzung durch die MThB in einem traurigen Zustand. Nicht umsonst hatte die SBB ja eine Umstellung auf Busbetrieb geplant und auch ein ehemaliger amtierenden Generaldirektors der SBB, Hans Eisenring, wollte die Strecke ja ursprünglich für 1,-- sFr abgeben, doch plötzlich erkannte man bei den SBB die Brisanz und Gefahr der Angelegenheit, kämpfte mit allen Mitteln und verlor - jedoch nur v o r e r s t ! Aber auch der Schweizer Bundesrat versäumte es, die ja nur sehr kleine MThB mit entsprechenden Finanzmitteln auszustatten - die eigentlich dafür nötig gewesen wären - und auch die Direktion der MThB wartete lieber auf die alle Privatbahnprobleme lösende Bahnreform II, die selbst jetzt - im Jahr 2007 - noch nicht beschlossen ist ...
1996
Die MThB setzt den Roten Pfeil RAe 4/8 1021 (Doppeltriebwagen, Baujahr 1946,
besser bekannt als "Churchill-Pfeil"), 17 Jahre nach dem Verkauf durch die SBB nach Deutschland und Rückkauf durch die MThB, wieder in Betrieb und ist somit als einer von drei erhaltenen Rote Pfeile wieder betriebsfähig in der Schweiz unterwegs ...
21.02.1996
Die Eisenbahnlinie zwischen Schaffhausen und Romanshorn, die sogenannte Seelinie, soll versuchsweise von den SBB an die Mittelthurgaubahn (MThB) übergehen. Im Sinne eines Pilotversuches hat der Bundesrat einen entsprechenden Grundsatzentscheid gefällt. Die Uebertragung der Verantwortung für die Infrastruktur und den Betrieb der "Seelinie" an die Mittelthurgaubahn wird vorerst auf zehn Jahre befristet. Danach soll Bilanz gezogen und über das weitere Vorgehen befunden werden. Wenn nötig, kann der Versuch auch verlängert werden. Sollte sich kein Erfolg einstellen, könne sie nach der Versuchsperiode wieder rückgängig gemacht werden, weshalb die Infrastruktur im Eigentum des Bundes bleibt. Die Details der Uebertragung sollten bis Ende 1996 bereinigt sein. Der Bundesrat wird dann in Kenntnis der Modalitäten definitiv über die Erteilung einer Konzession und über die Unterzeichnung des Pachtvertrages entscheiden. Die Uebergabe könnte somit frühestens auf den Fahrplanwechsel 1998 erfolgen ...
18.07.1996
Die Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) möchte die "Seelinie" zwischen Schaffhausen und Romanshorn bereits im Sommer 1997 von den SBB übernehmen. Vorgesehen war die Übernahme eigentlich auf Sommer 1998. MThB und SBB sind sich einig; das Eidgenössische Energiewirtschaftsdepartement entscheidet bis Ende Jahr. MThB und SBB seien sich einig geworden, dass es sinnvoller sei, wenn die MThB bereits während des Umbaus und der Sanierung die Strecke übernehme und betreibe. Das bedeutet laut MThB, dass in der Anfangsphase noch das alte SBB-Rollmaterial verwendet werden muss. Auch werde die MThB für diese Zeit das gesamte SBB-Personal von 80 bis 90 Leuten übernehmen. Die MThB will auf der "Seelinie" Niederflurzüge einsetzen und rationalisieren, was auch eine Stellenverminderung bedeutet ...
27.08.1996
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) erteilt die uneingeschränke Zulassung der Mittelthurgaubahn (Deutschland) GmbH als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) für den zukünftigen Betrieb des Seehäsle ...
30.08.1996
Eintragung der Mittelthurgaubahn (Deutschland) GmbH in das Handelsregister des Amtsgericht Konstanz ...
02.09.1996
Die Mittelthurgaubahn (MThB) startet, im Auftrag des Landkreis Konstanz, das Seehäsle - eigentlich waren die Züge ja ebenfalls als Seehas angeschrieben, doch schon bald wurden die Züge von den Fahrgästen liebevoll nur noch Seehäsle (kleiner Seehas) genannt - als Wiedereröffnung auf der am 25.09.1982 durch die Deutsche Bundesbahn (DB) als letztes Teilstück der Kursbuchstrecke (KBS) 732 (Hegau-Ablachtal-Bahn) für den Personenverkehr stillgelegten Teilstrecke Radolfzell am Bodensee-Stahringen -Stockach ...
09.12.1996
Ab 1. Juni 1997 wird die Mittelthurgaubahn die sogenannte Seelinie der Schweizerischen Bundesbahnen betreiben. Der Bundesrat hat damit erstmals eine SBB-Linie an ein konzessioniertes Transportunternehmen übertragen. Der Pilotversuch soll vorerst fünf Jahre dauern. Die Mittelthurgaubahn will die Seelinie bei gleichen Kosten mit einem deutlich attraktiveren Angebot betreiben als die SBB. Bei einem Erfolg des Versuchs könnte das Modell wegweisend für den öffentlichen Regionalverkehr sein. Der Versuch wird von neutralen Experten begleitet und kontrolliert. Nach fünf Betriebsjahren gemäss dem Konzept der MThB wird Bilanz gezogen und das weitere Vorgehen festgelegt. Bei einem erfolgreichen Betrieb wird die "Seelinie" definitiv an die Mittelthurgaubahn übergehen, bei einem Scheitern hingegen an die SBB zurückfallen. Die MThB will die Anschlussverhältnisse zu wichtigen Zentren wie Zürich und Winterthur optimieren. Zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein sowie zwischen Kreuzlingen und Romanshorn wird grundsätzlich ein Halbstundentakt, zwischen Stein am Rhein und Kreuzlingen ein Stundentakt eingeführt. Gleichzeitig wird die MThB das touristische Angebot in Zusammenarbeit mit einem Reisebüro attraktiver gestalten. Zusätzliche Erträge verspricht man sich von Nostalgiefahrten mit dem Orient-Express und dem Churchill-Rotpfeil ...
01.05.1997
Nachdem man bisher immer nur lokales Personal angestellt bzw. übernommen (Seehas) hatte, wurde der Bedarf an zusätzlichem qualifiziertem Lokomotiv-Personal immer drängender und so fangen im Mai die ersten beiden externen Lokomotivführer aus München und Stuttgart an. In den darauffolgenden Jahren werden immer mehr deutsche Lokomotivführer hauptsächlich aus München und Erfurt, aber auch einige weitere aus Stuttgart und Plochingen, die Umschulung zum Schweizer Lokomotivführer bei der Mittelthurgaubahn AG (MThB) durchlaufen und mit einer Lokführer-Prüfung vor dem Oberlokführer (Depot Rorschach) der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) abschließen. Zusätzlich wird im Rahmen der Übernahme der Seelinie überzähliges SBB-Lokpersonal des Depot Romanshorn übernommen mit der Zusage das man jederzeit zu den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zurückkehren kann - doch dies wurde meines Wissens nach nur in zwei Fällen in Anspruch genommen ...
10.03.1998
Am 24. Mai beginnt die zweite Hälfte des Zweijahresfahrplans 1997 bis 1999. Massive Verbesserungen werden auf der neu von der Mittelthurgaubahn (MThB) betriebenen Seelinie Schaffhausen—Romanshorn eingeführt. Der Regionalverkehr wird vom Stunden- zum Halbstundentakt verdichtet. Eingeführt werden auch Schnellzüge von Schaffhausen über die Seelinie nach St. Gallen und weiter nach Herisau. Auf der Strecke Romanshorn–Rorschach verdichten die SBB den Verkehr bis 20 Uhr zum Halbstundentakt ...
07.06.1998
Die wegen der Linienführung der Nationalstrasse A7 unumgängliche Erstellung eines Kreuzungsbauwerks mit dem Gleis der Mittelthurgaubahn (MThB) bei Kreuzlingen kann dazu genutzt werden, die Bahn auch auf ein neues Trassee zu legen und den 3,6 Kilometer langen Streckenabschnitt zugleich auf Doppelspur zu erweitern. Das Thurgauer Volk (Beteiligung 42,2 Prozent) hat den dafür bestimmten kantonalen Investitionsbeitrag von 16 Millionen Franken mit 38 050 Ja zu 16 148 Nein bewilligt. Mit einer Ausnahme – Schönholzerswilen – standen sämtliche 78 Gemeinden hinter dem Kreditbegehren, dessen Höhe rund einem Drittel der für die Realisierung des Gesamtprojekts veranschlagten Summe entspricht ...
04.08.1998
Um den Huckepack-Auftrag am Lötschberg zeichnet sich ein Zweikampf ab. So erhielt der Verbund aus SBB, BLS und Hupac Konkurrenz von der Mittelthurgaubahn (MThB), wie das Bundesamt für Verkehr auf Anfrage bekannt gab. Wie die Mittelthurgaubahn in einem Bericht des Zürcher «Tages-Anzeigers» bestätigte, hat sie beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eine Offerte eingereicht. «Wir haben zwar noch keine Erfahrung im Kombiverkehr, dafür um so mehr mit Bewerbungen im freien Markt», sagte Rolf Knecht, stellvertretender Direktor der MThB in Weinfelden. Die MThB will mit der Südostbahn kooperieren. «Wir rechnen mindestens mit einer 50prozentigen Chance», meinte Knecht weiter. Wie das Konsortium von SBB, BLS und Hupac gehe auch die MThB von einem Preis von 500 bis 550 Franken pro Lastwagen aus. «Wichtig ist jedoch ein marktfähiges Angebot, das auch tatsächlich benutzt wird», betonte Knecht. Die Vergabe des Huckepack-Auftrages will das BAV auf jeden Fall vor Ende Jahr vornehmen, frühestens Anfang Oktober. Die Errichtung einer rollenden Autobahn auf der Achse Lötschberg-Simplon war am vergangenen 20. März international öffentlich ausgeschrieben worden ...
26.10.1998
Ab Anfang November verkehren auf der Bodenseelinie Romanshorn–Schaffhausen die ersten elektrischen Niederflur-Gelenktriebwagen. Bis zum Frühjahr 1999 sollen dann sämtliche zehn Einheiten dieses Fahrzeugtyps einsatzbereit sein. Zusammen mit den weitgehend abgeschlossenen Umstellungen im Bereich der Bahnhöfe (zusätzliche Halteorte, höhere Perronkanten, vermehrt Billettautomaten) sowie Erneuerungen von Gleis- und Stellwerkanlagen sind damit die technischen voraussetzungen für ein Gelingen des MThB-Pilotversuchs auf dieser ehemaligen SBB-Strecke gegeben. Gemäss Beschluss des Bundesrates dauert die Pilotphase vorerst bis zum Jahr 2007. Abgeklärt werden soll dabei, ob ein kleineres, regional verankertes Unternehmen eine Bahnlinie tatsächlich effizienter zu betreiben vermag als die SBB. Die MThB, inzwischen Konkurrentin der SBB, und dies schon bald auch im Güterverkehr, hat sich auf der Seelinie zum Ziel gesetzt, wesentlich mehr Leistungen (mit dem Fahrplanwechsel von Ende Mai erhöhten sie die Zahl der Zugkilometer um 60 Prozent) ohne nenenswerte Mehrkosten anzubieten. Dem Rollmaterial wiederum kommt in diesem Zusammenhang zentrale Bedeutung zu. Die von der Bussnanger Stadler Fahrzeuge AG entwickelten Gelenktriebwagen in Leichtmetallbauweise sind sowohl bezüglich der Anschaffungs- wie der Energie- und Unterhaltskosten günstiger als die bisher eingesetzten Kompositionen; ihre «transparente» Innengestaltung und die grossen Fenster tragen ausserdem dazu bei, dass sich die Passagiere sicher fühlen und – ein nicht zu unterschätzender Marketingfaktor – die Aussicht auf die reizvolle Landschaft wie in einem Panoramawagen geniessen können ...
09.02.1999
Die Mittelthurgau-Bahn (MThB) und die Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) werden ab dem 30. Mai enger zusammenarbeiten. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, werden sie den Halbstundentakt zwischen Romanshorn und St. Gallen sowie Güterverkehrsleistungen gemeinsam erbringen. MThB und BT haben vereinbart, dass sie gemeinsam durchgehende Züge zwischen Schaffhausen und St. Gallen oder Herisau einsetzen werden. Damit werden die MThB-Gelenktriebwagen auch in der Region St. Gallen – Herisau und BT-Vorortspendelzüge auf der Seelinie zu sehen sein. Vereinbart wurde ausserdem, dass die Gelenktriebwagen der MThB in der BT-Werkstätte Herisau gewartet werden. Im gemeinsamen Einzugsgebiet soll jenes Bahnunternehmen Güterverkehrsleistungen erbringen, das für den konkreten Fall über die günstigsten Voraussetzungen verfügt. Zunächst geht es dabei um Mineralöltransporte. In Zukunft wird das auch den Transport von Postpaketen betreffen. Die Lokomotiven will man im Güterverkehr frei disponieren ...
10.02.1999
DB Cargo, die Güterverkehrsgesellschaft der Deutschen Bahn AG, und die Mittelthurgau-Bahn (MThB) haben einen Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser soll beiden Partnern erlauben, grenzüberschreitend tätig zu werden. Wie Rolf Knecht, stellvertretender Direktor, erklärte, ist die MThB die einzige Schweizer Bahngesellschaft, die in EU-Ländern Zugang zum Bahnnetz hat. Die MThB betreibt seit einigen Jahren eine deutsche Tochtergesellschaft, die im Raum Konstanz tätig ist. Bereits heute praktizieren die beiden Bahnunternehmungen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Güterverkehr. Lokomotiven der DB Cargo befördern Mineralöltransporte von Karlsruhe zu Tanklagern der MThB, und MThB-Lokomotivführer übernehmen solche Züge im deutschen Kornwestheim ...
25.10.1999
Die Transportmittel wählen, die Sinn machen, dabei nach Möglichkeit die Straßen entlasten und gleichzeitig zur Attraktivierung der Schiene beitragen. Mit diesem Ziel hat eine Arbeitsgruppe KLV-CH, zusammengesetzt aus Vertretern der verladenden Wirtschaft, des Bundes und der Kantone sowie der Bahnen, verschiedene Lösungsansätze für den kombinierten Binnenverkehr untersucht. Sechs Mitglieder dieser Arbeitsgruppe – die Bahnen SBB Cargo, BLS Lötschbergbahn AG und die Mittelthurgaubahn (MThB), die Straßentransportunternehmen Bertschi und Planzer sowie die Migros – haben sich entschlossen, im Laufe des Jahres 2000 ein neues Produkt für den Binnen-Kombiverkehr zu lancieren. Dieses basiert in weiten Teilen auf dem durch die Arbeitsgruppe entwickelten Projekt «Pegasus» ...
 
Im 21ten Jahrhundert:
2000
Die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) und die Mittelthurgaubahn AG (MThB) beschließen im Herbst eine gemeinsame Regionalverkehrstochter zu gründen. Das Projekt läuft unter dem Projektnamen Regionalbahn Ostschweiz (RBO) und soll die Stärken der jeweilen Partner, die Flexibilität und Auslandserfahrung der kleinen MThB mit der Größe und Finanzkraft der SBB, verbinden. In der Öffentlichkeit ist man über diesen Schritt doch sehr verwundert, da das Verhältnis zwischen den beiden neuen Partnern seit der Übernahme der Seelinie und auch durch das äußerst erfolgreiche Agieren der MThB-Güterverkehrstochter LOKOOP ziemlich gespannt war ...
29.05.2000
Sechs Partner im kombinierten Verkehr haben eine Frachtlinie zwischen den Räumen Zürich und Genf eröffnet. Die Güter werden jeweils über Nacht transportiert und können am Morgen am Zielort abgeholt werden. Verladeschluss für die erste Fracht unter dem Siegel von Cargo Combi Schweiz war 19.00 Uhr am Montagabend in Genf la Praille, abholbereit war die Fracht am Dienstagmorgen um 07.00 Uhr in Dietikon bei Zürich. In umgekehrter Richtung ist um 21.15 Uhr Verladeschluss und Ankunft in Genf um 05.30 Uhr. Wie die SBB in einem Communiqué mitteilten, werden Wechselbehälter und Grosscontainer künftig jeweils im Nachtsprung in einer Kombination von Lastwagen und Regelzügen befördert. Zudem sollen ab Spätherbst dieses Jahres die Wirtschaftsräume Genf und Zürich mit Ganzzügen verbunden werden, die erst um 22.00 Uhr abfahren und um 05.00 Uhr am Zielort eintreffen. Ziel ist es, den kombinierten Verkehr so zu entwickeln, dass ein eigenständiges, flächendeckendes nationales Kombiverkehrsnetz entsteht. Die Kunden sollen dabei jeweils die Transportmittel wählen, die Sinn machen und nach Möglichkeit die Strassen entlasten. Cargo Combi Schweiz ist ein Zusammenschluss von sechs Partnern der Bahnen, der Camionneure und des Handels. Die SBB Cargo, die BLS Lötschbergbahn, die Mittelthurgaubahn (MThB), die Transportunternehmen Planzer und Bertschi sowie die Migros entschlossen sich im vergangenen Herbst für die Zusammenarbeit. Die operative Führung liegt bei der SBB Cargo ...
27.08.2000
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat einen Streit zwischen den SBB und der Mittelthurgaubahn (MThB) bereinigt: Der Bund bezahlt die Sanierung der «Seelinie» Schaffhausen- Romanshorn. Die Kosten dafür betragen rund 60 Millionen Franken. Die dringendsten Arbeiten für 23 Millionen Franken werden noch in diesem Jahr ausgeführt. Der Bundesrat muss den Plan noch genehmigen. Die MThB hatte die «Seelinie» 1997 von den SBB übernommen und danach einen Sanierungsbedarf festgestellt. Die ersten Arbeiten hatte die MThB bezahlt. Nun springt der Bund als Eigner der SBB ein und übernimmt die Kosten der Erneuerung ...
27.10.2000
Die Verwaltungsräte der Mittelthurgaubahn (MThB AG) und der SBB AG haben diese Woche ein Zusammenarbeitsprojekt verabschiedet, das die Gründung einer gemeinsamen Firma für den Regionalverkehr vorsieht. Mit dem gemeinsamen Tochterunternehmen beabsichtigen MThB und SBB, das Regionalzugsangebot in der Bodensee-Region weiter auszubauen. Der Güterverkehr und die Infrastruktur der beiden Mutterhäuser sind von diesem Entscheid nicht betroffen. MThB und SBB werden Anfang November im Detail über die geplante Zusammenarbeit informieren ...
03.11.2000
Die SBB und die Mittelthurgaubahn (MThB) wollen zusammen arbeiten. Sie gründen eine Tochtergesellschaft mit dem Ziel, das Regionalverkehrsangebot in der Bodenseeregion weiter auszubauen. Die Gewerkschaften begrüssten den Schritt. Die eigenständige Tochterfirma, Regionalbahn Ostschweiz (RBO), will mit dem Ausbau des Personenverkehrsangebots Marktanteile gewinnen, wie die SBB und die MThB vor den Medien mitteilten. Die RBO werde als konzessionierte Betriebsgesellschaft im freien Netzzugang über rund 550 Bahnkilometer verfügen. Die Gründung der RBO solle im Sommer 2001 erfolgen. Die Betriebsaufnahme, heisst es weiter, sei für Ende 2002 vorgesehen. Das Netz der von der RBO befahrenen Linien verbleibe in der Verantwortung der SBB und der MThB. Die RBO werde keine Güterverkehrsleistungen und keinen Personenfernverkehr anbieten. Im Cargo-Bereich bleiben MThB und SBB Konkurrenten. Die Zusammenarbeit bezeichneten die Bahnen als eine «Vernunftehe». Die Bahnunternehmen wollen sich für den Wettbewerb mit ausländischen Grossanbietern rüsten. Die RBO bedeute nicht weniger Wettbewerb. Diesen werde es nach wie vor geben, doch vermehrt aus dem Ausland, begründete SBB-Chef Benedikt Weibel die Vernunftehe. Frühzeitig gelte es, Voraussetzungen zu schaffen, um auch in Zukunft im Regionalverkehr bestehen zu können. Auch Peter Joss, Direktor der MThB, betonte, es seien Vernunftgründe, die für eine gemeinsame Bahnunternehmung sprächen. Der Wettbewerb drohe in den kommenden Jahren nicht von innen. Es seien ausländische Gesellschaften, die im Verkehrsmarkt aggressiv tätig seien ...
23.02.2001
Die Mittelthurgaubahn (MThB) und die SBB sähen gute Geschäftsmöglichkeiten in Baden-Württemberg, seien aber alleine dafür zu wenig stark. Deshalb sei ihre Zusammenarbeit in der «Regionalbahn Ostschweiz» sinnvoll, so die Thurgauer Regierung. In einer veröffentlichten Antwort auf eine Interpellation der SVP-Kantonsräte Jakob Stark und Willy Nägeli nimmt die Kantonsregierung Stellung zu den künftigen «Regionalbahn Ost»-Plänen der MThB, an welcher der Kanton einen Anteil von 22 Prozent hält. Der Regierungsrat lässt wissen, dass er von der MThB über deren Pläne und Verhandlungen zur Zusammenarbeit mit den SBB gut informiert worden sei. Der Kantonsvertreter im Verwaltungsrat der MThB sei von Anfang an über die Gespräche zwischen den beiden Bahngesellschaften orientiert gewesen. Innerhalb der von SBB und MThB ins Leben gerufenen Regionalbahn Ostschweiz - deren definitiver Name samt Erscheinungsbild noch nicht feststehe - erbringe die MThB ihre bisherigen Leistungen weiter. Sie bleibe auch Eigentümerin ihrer Stammstrecken Konstanz- Wil, Seelinie und betreibe auch die Pachtstrecke Stahringen-Stockach (D) weiter. Die Strecke Konstanz- Engen (D) wird in der regierungsrätlichen Antwort nicht erwähnt, weil diese von der deutschen Tochter der MThB betrieben wird. Diese fährt im Auftrag der Deutschen Bahn (DB). Gleichzeitig sei damit zu rechnen, dass ausländische Bahngesellschaften versuchen würden, künftig auch in die Ostschweiz vorzudringen ...
09.06.2001
Zwischen fünf und zehn Prozent mehr Reisende hat die Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) im Jahr 2000 gegenüber dem Vorjahr gezählt. Die Erfolgsrechnung schliesst infolge hoher Investitionen aber mit einem Verlust von 62'733 (55’317) Franken ab. Laut dem Geschäftsbericht für das Jahr 2000 stieg die Zahl der MThB-Reisenden auf der Stammlinie zwischen Kreuzlingen und Wil um 5,1 Prozent auf 1,65 Millionen. Auf der Seelinie zwischen Schaffhausen und Romanshorn nahm die Zahl der Passagiere um 9,8 Prozent auf 2,83 Millionen zu. Auf den deutschen Linien der MThB, dem «Seehas» und dem «Seehäsle», zwischen Konstanz und Engen sowie zwischen Konstanz und Stockach stieg die Passagierzahl um rund zehn Prozent. Diese Linien führt die MThB in einer eigens dafür gegründeten deutschen Tochtergesellschaft. Den Güterverkehr hat die MThB gemeinsam mit der Südostbahn (SOB) der gemeinsamen Tochterfirma LOKOOP AG übergeben. Diese erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 10,1 Millionen Franken. Die Rechnung schliesst mit einem Gewinn von 15’040 Franken ab ...
03.10.2001
Als «Thurbo AG» will die neue Regionalbahn Ostschweiz - ein Projekt der SBB mit der Mittel-Thurgau-Bahn – Ende 2002 ihren Betrieb aufnehmen. Bis 2007 sollen für 400 Millionen Franken 80 neue Gelenktriebwagen beschafft werden. Die neue Bahngesellschaft soll als reines Verkehrsunternehmen geführt werden, wie der designierte Geschäftsführer Ernst Boos bei einer Medienkonferenz erklärte. Vor rund einem Jahr wurde das Projekt als «Vernunftehe» zwischen den SBB und der MThB lanciert. Dies nach Bekanntwerden gravierender Liquiditätsprobleme der MThB. Die «Thurbo AG» wurde am 20. September in Kreuzlingen gegründet. Dort wurde auch der neue Name bekannt gegeben. Er soll nach Angaben der Verantwortlichen einerseits die Dynamik des jungen Unternehmens unterstreichen und andererseits dessen Wurzeln im Einzugsgebiet von Thur und Bodensee widerspiegeln. Die neue Regionalbahn will ein 550 Kilometer langes Streckennetz bewirtschaften und ab 15. Dezember 2002 ihren Betrieb aufnehmen, erklärte Boos. Der bisherige Direktor der Südostbahn visiert einen Personalbestand von insgesamt 230 Mitarbeitern an. Davon sollen 140 bis 160 im Fahrdienst tätig sein. Die Besetzung der ersten 40 dieser Stellen werde jetzt ausgeschrieben. Bis 2007 sollen 80 neue Gelenktriebwagen beschafft werden, was einem Investitionsvolumen von rund 400 Millionen Franken entspricht. Zehn solcher Triebwagen übernehme die MThB, sagte Boos. Die «Thurbo AG» verfügt derzeit über ein Aktienkapital von 250’000 Franken. 60 Prozent davon halten die SBB, 40 Prozent die MThB. Eine Erhöhung sei im Zuge der Fahrzeugbeschaffung absehbar, so Boos ...
17.08.2001
Der Verwaltungsrat der Mittelthurgaubahn (MThB) hat der geplanten Gründung einer gemeinsamen Tochterunternehmung mit den SBB zugestimmt. Das neue Unternehmen nennt sich provisorisch «Regionalbahn Ostschweiz» (RBO). Die MThB hat der Kooperation mit den SBB zugestimmt, gaben SBB und MThB in einer gemeinsamen Medienmitteilung bekannt. Bereits im vergangenen Oktober haben die beiden Bahnen ihre Absichten bekannt gegeben. Das neue Unternehmen im Raum Nordostschweiz wird im September definitiv gegründet. Per 1. November übernimmt Ernst Boos, zurzeit Direktor der Schweizerischen Südostbahn, die Führung der RBO. Hauptsitz des Unternehmens wird Kreuzlingen. Dem fünfköpfigen Verwaltungsrat gehören Paul Blumenthal (Leiter SBB-Personenverkehr und Mitglied der Geschäftsleitung), Philippe Gauderon (Leiter SBB-Regionalverkehr), Michel Berchtold (designierter Finanzchef SBB-Personenverkehr), Hermann Lei (Regierungsrat Thurgau und MThB-Verwaltungsratspräsident) sowie Peter Joss (Direktor MThB) an. Die RBO soll Ende 2002 als eigenständige Tochter beider Bahnen ihren Betrieb aufnehmen. Sie fährt auf den insgesamt rund 550 Kilometer langen MThB- und SBB-Strecken in den Kantonen Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen und Zürich sowie im deutschen Landkreis Konstanz ...
21.09.2001
Die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) und die Mittelthurgaubahn AG (MThB) gründen als gemeinsame Tochtergesellschaft die THURBO AG. Die SBB sollen 60% und die MThB 40% an der neuen Gesellschaft halten ...
06.11.2001
Das Regionalbahnunternehmen Thurbo AG - eine Tochter von SBB und Mittel-Thurgau-Bahn (MThB) - sucht 40 neue Lokführerinnen oder -führer. Es will im Dezember 2002 die Arbeit aufnehmen und insgesamt 140 Regionalbahnführer beschäftigen. Wie Martin Hochreutener, Leiter Verkehr der Thurbo AG, gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte, werde damit gerechnet, dass für den Personenverkehr etwa 240 bis 260 Lokführerinnen oder Lokführer nötig seien. 140 davon sollen bei der neuen Regionalbahngesellschaft angestellt sein. 100 bis 120 sollen von den Muttergesellschaften SBB und MThB für den Personenverkehr in der Ostschweiz eingesetzt werden. Dabei soll dieser Personenverkehr im Auftrag der Thurbo gefahren werden. Darüber hinaus soll das Lokführerpersonal, beispielsweise der MThB, im Güterverkehr beschäftigt sein. Den heute rund 100 Lokführern der MThB und den Lokführern der SBB werde es freigestellt, ob sie bei ihren heutigen Arbeitgeberinnen bleiben oder zur neuen Gesellschaft wechseln wollen. Wer wechseln will, wird laut Hochreutener eine Bewerbung abgeben müssen. Mit den jetzt gesuchten neuen 40 Regionalbahnführerinnen und -führern solle der «alle Jahre wiederkehrende Personalbedarf» gedeckt werden. Hochreutener verweist darauf, dass gerade bei den Lokführern in der Schweiz ein Personalengpass bestehe. Die Ostschweiz sei in dieser Situation nicht unbedingt die gesuchteste Arbeitsregion. Man wolle deshalb bis zum Betriebsstart der Thurbo im kommenden Jahr neues Lokführerpersonal ausbilden. Die Thurbo AG wird als Personenverkehrsgesellschaft Zugverbindungen in der Ostschweiz anbieten. Sie verfügt über ein 543 Kilometer langes Netz, hat 150 Beschäftigte und soll ab Dezember 2002 jährlich etwa 22,5 Millionen Reisende transportieren. Sollte im süddeutschen Raum eine Bahnstrecke zum Betrieb ausgeschrieben werden, werde die neue Gesellschaft sich am Wettbewerb dafür beteiligen, so Hochreutener. Bekannt ist, dass SBB und MThB bereits einmal Interesse an so genannten Interregio-Verbindungen in Baden-Württemberg bekundeten ...
19.12.2001
Die THURBO AG bestellt bei der STADLER AGBussnang, 80 Gelenktriebwagen (GTW 2/6) für 370´000.000,-- sFr. Die gemeinsame Tochtergesellschaft soll für ihre beiden Muttergesellschaften, der Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) und der Mittelthurgaubahn AG (MThB), den Regionalzugverkehr in der Schweiz und in Süddeutschland mit modernstem Rollmaterial auf höchstem Niveau erbringen ...
20.12.2001
Die Regionalbahngesellschaft THURBO AG, gegründet von den SBB und der Mittelthurgaubahn (MThB), will ab Ende 2007 nur noch mit neuen Gelenktriebwagen unterwegs sein. Sie hat deshalb 80 davon bei der Stadler AG bestellt. Die THURBO AG will ab Fahrplanwechsel im Dezember 2002 die bisher von der MThB und den SBB bedienten Bahnstrecken im Gebiet zwischen Heerbrugg SG über Schaffhausen bis Waldshut (D) und zwischen Winterthur, Wil SG und Uznach SG ebenso betreiben wie die Bahnlinien in Süddeutschland, welche die MThB derzeit befährt. Auf diesen Strecken sollen fünf Jahre später überall die gleichen Züge verkehren, nämlich die Gelenktriebwagen, die bisher die MThB bei der Bussnanger Stadler AG gekauft hatte. Wie die THURBO mitteilte, hat sie die Option der MThB auf Nachbeschaffung dieser Fahrzeuge jetzt eingelöst. Das bedeutet, dass die Stadler AG 80 Gelenktriebwagen zum Preis von rund 370 Millionen Franken liefern wird; sie hat bisher 323 solcher Fahrzeuge verkauft ...
09.06.2002
Der Mittelthurgaubahn (MThB) droht die Pleite. Firmenleitung, Bund und Kanton Thurgau versuchen fieberhaft, einen Konkurs abzuwenden. Ein «Grounding» werde es nicht geben, versprechen die Verantwortlichen. Gemäss der «SonntagsZeitung» fehlen in den Kassen der MThB über 30 Millionen Franken. Hermann Lei, Verwaltungsratspräsident der MThB und Thurgauer Regierungsrat, bestätigte zwar die Liquiditätsprobleme der Privatbahn. Er wollte aber keine Zahlen nennen. Ein Konkurs müsse auf jeden Fall verhindert werden, sagte Lei gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Schuld an der Finanzkrise sei die Sanierung der Seelinie. Diese habe massiv mehr gekostet, als 1996, nach der Übernahme von den SBB, angenommen. Das Loch hofft die MThB mit Hilfe des Bundes zu stopfen. Von den Geldern, die der Bund an die Sanierung der Seelinie zugesichert hatte, seien noch 30 Millionen Franken ausstehend, sagte Peter Joss, Direktor der MThB. Die Verhandlungen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) über die Zahlungsmodalitäten und die Beteiligung an den Mehrkosten liefen auf Hochtouren. Auch das BAV als Aufsichtsbehörde will Hand bieten, die MThB aus der Krise zu führen. Oberstes Ziel sei, den öffentlichen Verkehr (öV) im Thurgau aufrecht zu erhalten, sagte Davide Demicheli, Mediensprecher beim BAV. Der Kunde solle von den Finanzproblemen nichts spüren. Ab Dezember 2002 wird die MThB wieder mit ihrer einstigen Konkurrentin, den SBB, den Personenverkehr auf ihrem Schienennetz betreiben. Dank der neu gegründeten «Thurbo», an der die SBB zu 60 Prozent beteiligt sind, will die Bahn in den süddeutschen Raum expandieren ...
14.06.2002
Die Mittelthurgaubahn (MThB) hat 2001 einen Verlust von 10 Millionen Franken eingefahren. Bis Ende September geben ihr die Gläubiger nun Zeit, um Lösungen zu erarbeiten. Den SBB muss sie rund 23 Millionen Franken bezahlen. Der Verwaltungsrat hat einen Ausschuss gebildet, um die Situation zu analysieren und Lösungen zu erarbeiten. Geleitet wird er vom ehemaligen Weinfelder Gemeindeammann Dieter Meile. Wie die MThB mitteilte, sei das Ziel bei der Erstellung des Jahresabschlusses eine möglichst vollständige und transparente Wertberichtigung. Durch ausserordentliche und periodenfremde Aufwendungen beträgt der Jahresverlust für das Jahr 2001 rund 10 Millionen Franken. Damit ist das Aktienkapital beinahe aufgezehrt. Personelle Wechsel werden an der ordentlichen Generalversammlung Anfang Oktober beschlossen. Der Verwaltungsrat wird dann in Absprache mit Aktionären, Hauptgläubigern, Bundesamt für Verkehr und SBB über die weitere Ausrichtung der MThB informieren. Zusätzliche Bundesbeiträge von 5,6 Millionen Franken für die Jahre 2001/2002 sorgen für die kurzfristige Liquidität, so dass der öffentliche Verkehr aufrecht erhalten werden kann. Arbeitsplätze seien nicht in Gefahr. Die Verbindlichkeiten gegenüber den SBB betragen rund 23 Millionen Franken. Im zukünftigen Verhältnis zur Thurbo AG strebt die MThB eine einvernehmliche Lösung mit den SBB an. Die Thurbo AG soll ihren Betrieb wie geplant am 15. Dezember aufnehmen ...
28.06.2002
Sollten die finanziellen Probleme der Mittelthurgaubahn (MThB) dazu führen, dass sie ihren Anteil an der Thurbo AG nicht bezahlen kann, haben die SBB ein Vorkaufsrecht auf diese Aktien. Damit wäre sie im Personenverkehr im Thurgau praktisch konkurrenzlos. Das wäre nach Meinung des Thurgauer CVP-Ständerats Philipp Stähelin keine optimale Lösung. Er bestätigte eine Meldung der «Thurgauer Zeitung», wonach er «wieder die Idee lanciert», die Südostbahn/Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) als Thurbo-Teilhaberin aufzunehmen. Die MThB und die SBB wollen bis zum 15. Dezember dieses Jahres den regionalen Bahnverkehr über die gemeinsame Firma Thurbo AG bestreiten. Damit sollte ursprünglich auch ein Gang über die Grenze erleichtert werden, befährt die MThB doch bereits zwei deutsche Regionallinien. Die MThB habe den SBB im Regionalverkehr im Thurgau «zeitweise sehr gut getan», sagte Stähelin gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Vor allem der Betrieb auf der Seelinie wäre ohne MThB weitaus schlechter. Die SBB sollen in der Schweiz gestärkt werden, damit sie gegen ausländische Gesellschaften bestehen können, die womöglich in den Markt drängen wollten, so Stähelin. Aber im Regionalverkehr brauche sie zwei oder drei grössere Konkurrenten, damit sie «in Schwung» bleibe. Die Diskussion um die Thurbo ist Folge der finanziellen Turbulenzen, in welche die MThB geraten ist. Sie steht derzeit mit etwa 23 Millionen Franken bei den SBB in der Kreide und weist zudem für 2001 einen Verlust von ungefähr 10 Millionen Franken aus ...
03.07.2002
Die Mittelthurgaubahn AG (MThB) trennt sich mit sofortiger Wirkung aufgrund der fehlenden Vertrauensbasis von Ihrem langjährigen Direktor Peter Joss. Der bisherige MThB-Verwaltungsrat und ehemalige Stadtobmann von Weinfelden Dieter Meile übernimmt die interimistische Geschäftsführung gemeinsam mit der bisherigen Geschäftsleitung: Rolf Knecht (stellv. Direktor MThB), Dr. Ursula Good (Vizedirektorin MThB und Geschäftsführerin LOKOOP), Martin Schläpfer (Finanzchef MThB), Gerhard Abgottsporn (Leiter Infrastruktur MThB), Hans Hochreutener (Leiter Betrieb MThB) ...
03.07.2002
Mit der Gründung der THURBO AG am 21. September 2001 haben SBB und MThB ihre Tochtergesellschaft mit einem Grundkapital ausgestattet. Dieses sollte den ersten Aufbau ermöglichen. Der Verwaltungsrat der THURBO AG hat nun im Hinblick auf die operative Betriebsaufnahme vom 15. Dezember 2002 plangemäss beschlossen, das Aktienkapital durch die SBB auf 45 Millionen Franken zu erhöhen. Damit steht der weiteren Entwicklung von THURBO nichts mehr im Weg. Die Aufbauarbeiten laufen planmässig voran ...
03.07.2002
Der Verwaltungsrat der Mittelthurgaubahn (MThB) hat sich von MThB-Direktor Peter Joss getrennt. Ausserdem teilte er mit, dass die SBB jetzt 99,8 Prozent der Aktien der neuen Thurbo AG hält. Diese war als Gemeinschaftswerk von MThB und SBB zur Bestreitung des Bahn-Personenverkehrs in der Ostschweiz gegründet worden. Die MThB sollte 40 Prozent des Aktienkapitals halten. Nachdem sie in den letzten Wochen finanziell in Bedrängnis geraten ist, haben nun die SBB die geplante Aufstockung des Aktienkapitals von 250’000 auf 45 Millionen Franken allein finanziert. Die MThB hat noch die Option, bis zu 10 Prozent der Aktien zurückkaufen zu können. Dieter Meile, Chef der vom MThB-Verwaltungsrat eingesetzten Task Force wird zudem interimistisch den Posten von Direktor Peter Joss übernehmen. Im Grossen Rat und bei einer anschliessenden Medienkonferenz wurde deutliche Kritik an der MThB-Geschäftsleitung, aber auch am Verwaltungsrat und der Kantonsregierung laut. Die Geschäftsleitung habe gravierende Managementfehler gemacht, sagte der Thurgauer Justizdirektor Claudius Graf-Schelling vor dem Grossen Rat. Die Übernahme der Seelinie von den SBB ist seitens der MThB ungenügend und zu wenig seriös vorbereitet worden. Meile doppelte nach: Nach der Übernahme habe es die Geschäftsleitung versäumt, das Erreichte zu konsolidieren; statt dessen sei weiter ausgebaut worden. Meile sprach auch davon, dass die Geschäftsleitung den Verwaltungsrat (VR) belogen habe. Als sich im Herbst 2001 erstmals Liquiditätsprobleme gezeigt hätten, sei dem VR immer wieder versichert worden, es bestünden keine grundlegenden Probleme. Über die Zukunft der MThB wolle man erst im September entscheiden, so Meile. Vor dem Grossen Rat schloss er aber einen Konkurs der MThB aus. Sie werde ihre Rechnung 2001 voraussichtlich mit einem Minus von 10 Millionen Franken schliessen; ausserdem habe sie noch Schulden bei den SBB. Gleichzeitig reklamierte Meile aber auch noch ausstehende Gelder von SBB und BAV ...
04.07.2002
Die planmäßige Kapitalerhöhung (von 250.000 sFr auf 45´000.000 sFr) der THURBO AG wird allein durch die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) erbracht und somit sinkt der MThB-Anteil von ursprünglich 40% auf nur noch 0,2%. Ein Rückkaufsoption auf maximal 10% wird vereinbart ...
19.08.1902
Der Jahresverlust 2001 der Mittelthurgaubahn (MThB) beträgt laut der Unternehmensanalyse durch externe Berater 30 Millionen Franken. Das Eigenkapital der Privatbahn ist aufgebraucht. Bisher sprach das Unternehmen von 10 Millionen Franken Verlust. Die Bilanz, in der momentan alles Eigenkapital fehlt, sollen Bund und Kanton Thurgau wieder ins Lot bringen. Die Hauptaktionäre sollen einen Teil ihrer so genannt bedingt rückzahlbaren Darlehen (Bund: 90 Millionen, Kanton Thurgau: 30 Millionen) in Aktienkapital umwandeln. Entsprechende Anträge seien beim Bundesamt für Verkehr (BAV) deponiert, sagte der interimistische Verwaltungsratspräsident Dieter Meile auf Anfrage. Bezüglich der geplanten Umschuldung werde sich der Bund an oder kurz vor der Generalversammlung der MThB vom 11. Oktober zu Wort melden, sagte BAV-Sprecher Heinz Schöni auf Anfrage. Die Eidgenossenschaft ist mit 38 Prozent einer der beiden Hauptaktionäre der MThB, der Kanton Thurgau hält 22,4 Prozent. Auch bei den liquiden Mitteln, die per Ende Jahr aufgebraucht sein werden, hofft die MThB auf den Bund. Schöni bestätigte, dass der Bund der MThB Betriebsbeiträge von 5,6 Millionen Franken bis Ende Jahr zugesichert habe. Die Liquidität gemäss Unternehmensangaben sei sichergestellt. «So kann es aber nicht 20 Jahre weiter gehen», hielt Schöni fest. Die Geschäfte der MThB laufen noch immer schlecht. Im ersten Halbjahr 2002 hat das Unternehmen einen Verlust von 2 Millionen Franken eingefahren. Unbefriedigend sei das Geschäft mit dem Orient-Express. Deshalb wird die Orient-Express-Tochter NIOE AG verkauft. Zehn Angestellte erhalten per Ende August die Kündigung. Der Bahnbetrieb sei von der laufenden Sanierung nicht betroffen, sagte Dieter Meile. Auch die Verpflichtungen des Orient-Express werden erfüllt. Offen ist noch, ob sich die MThB, wie geplant, mit 4,5 Millionen Franken an der neuen Thurbo AG beteiligen kann. Diese wird den Personenverkehr auf der Seelinie ab dem kommenden Jahr betreiben. Die MThB wird sich inskünftig auf Dienstleistungen wie das Bereitstellen der Lokführer oder den Fahrzeug-Unterhalt konzentrieren. Eine wichtige Sparte ist der Güterverkehr. Die MThB-Tochter Lookop hat einen Marktanteil von 15 Prozent des Schienen-Gütertransportes in der Schweiz ...
30.08.2002
Auf die in Schwierigkeiten befindliche Mittelthurgaubahn (MThB) kommt weiteres Ungemach zu: Ohne Verwaltungsratsbeschluss hat sie ein Darlehen von über 5 Millionen Franken von der «kleinen Schwester» Fauenfeld-Wil-Bahn (FWB) bezogen. Bekannt geworden ist die Geldverschiebung zwischen den beiden rechtlich unabhängigen, personell aber eng verzahnten Bahnbetrieben durch eine Interpellation im Grossen Rat. Wie der Frauenfelder Stadtammann und FWB-Verwaltungsratspräsident Hans Bachofner auf Anfrage bestätigte, wurde das FWB-Darlehen an die MThB ohne Verwaltungsratsbeschluss bezogen. Die noch nicht geklärten Vorgänge, die zu der finanziellen Schieflage der MThB führten, haben inzwischen 55 Mitglieder des Thurgauer Grossen Rates dazu veranlasst, beim Regierungsrat zu beantragen, er solle eine Verantwortlichkeitsklage gegen die MThB-Verantwortlichen prüfen. Der Kanton Thurgau ist mit 22,4 Prozent des Kapitals nach dem Bund der grösste MThB-Aktionär. Die MThB hatte erst vor knapp zwei Wochen mitgeteilt, dass sich ihr Jahresverlust 2001 auf 30 Millionen Franken beläuft. Bis dahin war von einem 10-Millionen-Defizit gesprochen worden. Das Eigenkapital der Privatbahn ist aufgebraucht. Zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden entlassen ...
06.09.2002
Die in finanziellen Schwierigkeiten befindliche Mittelthurgaubahn (MThB) hat Liquiditätsengpässe nicht nur durch Gelder der Frauenfeld Wil Bahn (FW) überbrückt; sie bezog dafür auch Gelder, die den SBB aus Billettverkäufen zugestanden hätten. Eine MThB-Sprecherin bestätigte entsprechende Angaben von MThB-Verwaltungsratspräsident Hermann Lei gegenüber der Thurgauer Zeitung (TZ). «Eine Zeit lang wurde das ausgeglichen, am Schluss nicht mehr». Angaben über die Höhe der Ausstände wurden nicht gemacht. Lei wiederum zeigte sich im Interview mit der TZ überzeugt davon, dass es der MThB gelingen werde, alle Schulden zurück zu zahlen. Es seien schliesslich noch Werte vorhanden, beispielsweise die Infrastruktur. Zu dem ohne Bewilligung des Verwaltungsrates bezogenen Kredit von über 5 Millionen Franken von der FW bestätigte Lei, dass dieser «hinter dem Rücken beider Verwaltungsräte ablief». Zwischen den beiden juristisch voneinander unabhängigen Bahnen hätte ein Managementvertrag in der Höhe von 800'000 Franken bestanden. Dieser habe es «relativ einfach» gemacht, Engpässe bei der MThB mit Geldern der FW auszugleichen. Bis Anfang 2001 habe zwischen Verwaltungsrat und Direktion der MThB ein «tiefes Vertrauensverhältnis» bestanden, sagte der wegen der MThB-Probleme als Regierungsrat zurück getretene Hermann Lei. Dies ermöglichte es, «die Seelinie als Modellversuch quasi ausserhalb der Gesetze» führen zu können. Man hätte zwar mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) deshalb wiederholt Probleme gehabt, sich aber dann immer wieder einigen können. Allerdings sei das BAV mit seinen Zahlungen oft im Rückstand gewesen, was bei der MThB zu Liquiditätsengpässen geführt habe. Es gab auch unterschiedliche Meinungen darüber, wieviel Geld der MThB vom BAV zustehe: «Da hatte man sich mit dem Bund zu wenig gut abgesprochen» ...
19.09.2002
Die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) übernehmen in einem sogenannten "Asset Deal" sämtliche Anlagen und das Personal der Mittelthurgaubahn AG (MThB). Eine komplette Übernahme der MThB wird wegen scheinbar unwägbarer finanzieller Risiken von den SBB abgelehnt. Die THURBO übernimmt die Aufgaben und Mitarbeiter der MThB die mit dem Personenverkehr zu tun haben. Die SBB übernimmt die Aufgaben und Mitarbeiter der Infrastruktur und des Güterverkehrs (LOKOOP), ausgenommen der Lokführer, die ebenfalls zur THURBO wechseln. Die Mitarbeiter der Depotwerkstätte Weinfelden und des Service-Teams wechseln auch zur THURBO. Alle übrigen Mitarbeiter der Mittelthurgaubahn AG (MThB) gehen an die SBB. Die Depotanlagen in Weinfelden und die MThB-Stammlinie gehen in das Eigentum des THURBO, werden aber zukünftig von der SBB bewirtschaftet. Einige Nostalgiefahrzeuge und der Nostalgie Istanbul Orient Express (NIOE) verbleiben bei der MThB. Die Güterzugloks (486er und 477er), die LOKOOP und alle dazugehörenden Aufträge gehen an die SBB Cargo. Die MThB (jetzt: Mittelthurgaubahn AG i.L.) wird im Anschluß ordentlich liquidiert, d.h. alle verbliebenen Vermögenswerte werden verkauft und soweit möglich alle Schulden bedient ...

"Die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) haben hierbei gleich mehrfach gewonnen und dies war zumindesten meiner Meinung nach letztendlich auch bei der Übergabe der Seeline durchaus so geplant. Denn die MThB mußte für Ihren Sieg im Wettbewerb mit der SBB um die Seelinie jährlich mehrere Millionen sFr Pacht an die SBB bezahlen. Über kurz oder lang mußte dies die ja doch recht kleine MThB ausbluten - und so ist es dann ja schließlich auch geschehen. Die SBB haben auf ganzer Linie gewonnen und konnten nun ihren "Profit" einstreichen:
  • Die schon verlorene Seelinie kommt frisch modernisiert und saniert zurück ...
  • Die überaus erfolgreiche MThB-Güterverkehrstochter LOKOOP, jahrelang der größte Mitbewerber von SBB Cargo um
  • das lukrative Ölzug- und Gesamtzuggeschäft in der Schweiz, wird geschluckt und liquidiert ...
  • Die noch völlig unzureichend mit eigenen Lokomotivführern bestückte - dann ja SBB-eigene - Tochtergesellschaft THURBO AG bekommt einen Schwung qualifizierter und sofort einsatzbereiter Lokführer ...
  • Und letzendlich wird die Mittelthurgaubahn AG - das ehemalige Vorzeigeunternehmen der Schweizer Eisenbahnreform und Preisträger des renomierten Thurgauer Motivationspreises "Thurgauer Apfel 2000" aber leider auch unumstrittenes "Reizpotential" bei den SBB - entgültig zur Strecke gebracht - weil sie jetzt ja endlich, aufgrund von "Fehlern Anderer"  liquidiert werden kann ...
Somit wurden weitere ähnliche Regionalverkehrabspaltungs-Projekte wie z.B. RegionAlpes schon im Vorfeld erstickt und dies wurde darüber hinaus auch noch mit zusätzlichen großen Geldgeschenken an die ja "ach so armen" SBB, wegen der ja "ach so vernachlässigten" MThB-Stammlinie, honoriert. Zusätzlich wurde durch die schnelle "Übernahme" eventuellen ausländischen Interessenten, so z.B. der Deutsche Bahn AG oder der Connex AG, jede Möglichkeit zum raschen Markteintritt, über eine MThB-Übernahme in der Schweiz genommen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt ;-) ..."        Heinz-Peter Göldner, Lf exMThB

20.09.2002
Die SBB übernehmen mit den jetzigen Rahmenbedingungen alle Aktiven und gemeinsam mit der Thurbo AG das gesamte Personal der überschuldeten Mittelthurgaubahn (MThB). Anschliessend wird die MThB liquidiert. Die SBB bezahlen rund 130 Millionen Franken für das Rollmaterial. Die verschuldete Regionalbahn kann ihren finanziellen Verpflichtungen schon seit Monaten nicht nachkommen. Nun hat sie einen Rahmenvertrag mit den SBB abgeschlossen, dem die Generalversammlung der MThB und der Verwaltungsrat der SBB noch zustimmen müssen, wurde in Weinfelden vor den Medien bekannt gegeben. Die verzinslichen Schulden belaufen sich insgesamt auf 153 Millionen Franken. Allein gegenüber den SBB haben sich Schulden von 23 Millionen Franken angehäuft. Die Bankverbindlichkeiten sind so hoch, dass das gesamte Rollmaterial zu 100 Prozent fremdfinanziert ist. Eine Analyse zur finanziellen Lage der MThB kam zum Schluss, dass die 40 Millionen Franken, die zur Liquidität notwendig wären, nicht aufgebracht werden könnten. Bei Gesprächen mit den SBB hatten diese es wegen unkalkulierbarer Risiken abgelehnt, die Aktienmehrheit der MThB gegen die Verrechnung ausstehender Forderungen zu übernehmen. Auch ohne die finanziellen Probleme der MThB hätte ab Fahrplanwechsel im Dezember die Thurbo AG den Personenverkehr übernommen. Die Thurbo AG übernimmt nun rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einen Teil des Rollmaterials. Anstelle der MThB übernimmt der Kanton Thurgau zehn Prozent des Aktienkapitals der Thurbo AG. Die restlichen 90 Prozent liegen bei den SBB. Der Kanton erhält einen Sitz im Verwaltungsrat der Thurbo AG. Diese übernimmt von der MThB die Stammlinie Kreuzlingen- Wil und das Depot Weinfelden. Der Bund verzichtet auf Forderungen von 23 Millionen Franken; damit wird ein Eigenkapitalanteil zur Verrechnung der SBB-Forderungen in derselben Höhe gebildet. Die Seelinie Schaffhausen-Romanshorn ist Eigentum der SBB, die diese seit 1997 für zehn Jahre an die MThB verpachtet hatten. Für diese Linie erhielt die MThB vom Bund einen zweckgebundenen Beitrag von 11,5 Millionen Franken, die jedoch nicht für die vereinbarten Investitionen verwendet wurden. Die SBB übernehmen diese Verbindlichkeiten. Die notwendige Rückstellung wird über einen Forderungsverzicht des Bundes gebildet. Die SBB tragen die Zinskosten zur Finanzierung der 11,5 Millionen Franken. Die Güterverkehrsgesellschaft Lokoop AG mit einem Jahresumsatz von 15 Millionen Franken gehört zu 100 Prozent der MThB. Die Bankverbindlichkeiten belaufen sich auf 9,2 Millionen Franken. Das gesamte Rollmaterial, zu dem unter anderem der «Churchill Pfeil» und 18 DDR-Loks gehören, kaufen die SBB für 130 Millionen Franken. Da bei der MThB das gesamte Rollmaterial beliehen ist, wird der Erlös zur Kreditamortisation verwendet ...
20.09.2002
Dieter Meile, Geschäftsführer a.i. der MThB nannte als Ursache dafür, dass es überhaupt so weit gekommen sei mit der MThB «schwere Managementfehler» und «schwerwiegende Fehler im Unternehmen». Unter anderem habe es keine saubere Abgrenzung zwischen den einzelnen Sparten gegeben. In den Jahren 1996, 1997, 1998 und 2000 habe man die Fristen versäumt, um Gelder aus Baden-Württemberg einzuholen. Dies mache insgesamt einen Betrag von 3,1 Millionen Mark aus. Ausserdem wurde der Verwaltungsrat in wesentlichen Fragen nicht informiert. Beispielsweise wurden vom Konto der Frauenfeld-Wil-Bahn 5,6 Millionen Franken auf das Konto der MThB überwiesen, um die Liquidität zu sichern ...
24.09.2002
Die THURBO AG informiert die verbliebenen MThB-Mitarbeiter über Ihre Vorstellungen zur Personalübernahme und hält Wort: Wer übertreten möchte bekommt einen Arbeitvertrag mit den fortschrittlichen Anstellungsbedingungen des THURBO-GAV (Gesamtarbeitsvertrag), wie auch schon das zuvor selbst rekrutierte Personal - allerdings mit einem für ein Jahr befristeten Arbeitsort. Danach erfolgte die definitive Zuteilung ...
24.09.2002
Die Frauenfeld-Wil-Bahn (FW) bekommt die 5,6 Millionen Franken zurück, die ohne Zustimmung des Verwaltungsrats durch die Mittelthurgaubahn bezogen worden sind. Dies sei durch der Übernahme der MThB durch die SBB möglich, teilt der FW-Verwaltungsrat mit. Dieser hat sich nach Angaben intensiv darum bemüht, die finanziellen Forderungen der zwischen Frauenfeld und Wil SG verkehrenden Schmalspurbahn gegenüber der MThB zu sichern. Die gemeinsame Geschäftsleitung - der rechtlich voneinander unabhängigen Bahngesellschaften - hatte aus der FW-Kasse 5,6 Millionen Franken entnommen, um MThB-Finanzlöcher zu stopfen. Dieser Kredit war von keinem der beiden Verwaltungsräte genehmigt gewesen. Die MThB hat nach eigenen, früheren Angaben auch Billetteinnahmen, die den SBB zustanden, genutzt, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Die MThB hat vergangene Woche mitgeteilt, dass die SBB die Privatbahn übernehmen und der von ihr betriebene Personenverkehr von der neuen Thurbo AG betrieben werden wird. Die SBB kaufen dabei die MThB-Anlagen und das Rollmaterial. Damit können die Verbindlichkeiten der MThB gedeckt werden – auch jene gegenüber der FW. Diese muss sich eine neue Betriebsleitung suchen. Bis diese bestimmt ist, stellen die SBB Verwaltung und Unterhalt sicher. Der FW-Verwaltungsrat will in den nächsten Wochen Entscheidungsgrundlagen für die Ausschreibung der Betriebsführung erarbeiten. Danach soll die Betriebsleitung öffentlich ausgeschrieben werden ...
11.10.2002
Der Kanton Thurgau übernimmt 10% der THURBO AG, die restlichen 90% behält die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB). Die Mittelthurgaubahn AG i.L. (MThB) scheidet als Mitaktionär aus ...
20.11.2002
Die aus SBB und der ehemaligen Mittelthurgaubahn (MThB) entstandene Thurbo AG bewirbt sich um den Nahverkehr auf der Schwarzwaldbahnstrecke zwischen Konstanz und Offenburg. Die Thurbo AG wolle künftig südlich der Linie Karlsruhe-Stuttgart-München im Bahnverkehr mitmischen, sagte Wolf-Dieter Deutschle, Auslandsgeschäftsführer der Thurbo AG, in Villingen-Schwenningen (D). Mit einer offensiven Firmenstrategie wolle die neugegründete Thurbo AG mit Sitz in Kreuzlingen Teile des deutschen Personen-Nahverkehrs übernehmen, sagte Deutschle. Auf Grund der Erfahrungen mit Nahverkehrsangeboten rechnet er sich gute Chancen auf der Schwarzwaldbahnlinie aus. Erhalte Thurbo den Zuschlag, werde das Unternehmen mit einem attraktiven Angebot und modernen Wagen intensiv um Fahrgäste werben, versprach Deutschle. Bisher übernimmt die Thurbo im Dezember in der Ostschweiz und im deutschen Grenzgebiet ein Streckennetz von 550 Kilometern Länge mit einer jährlichen Laufleistung von zehn Millionen Zugskilometern. In Deutschland fahren die Nahverkehrsangebote «Seehas» und «Seehäsle» am Bodensee künftig unter Thurbo-Regie. Dazu kommt die Strecke zwischen Winterthur und Singen ...
12.12.2002
Die Thurbo AG mit Sitz in Kreuzlingen wird als neue Regionalbahn ab dem 15. Dezember auf 550 Streckenkilometern in der Ostschweiz und im süddeutschen Raum verkehren. Mit einem kleinen Festakt wurde der Start des Unternehmens in Bussnang gefeiert. Die Thurbo AG war am 21. September 2001 von der Mittelthurgaubahn (MThB) und den SBB als neue Regionalbahngesellschaft gegründet worden. Wegleitend sei die Idee gewesen, das Modell der Seelinie der MThB mit der ressourcenmässigen Unterstützung der SBB grossflächig umzusetzen, erklärte Thurbo-Geschäftsführer Ernst Boos. Thurbo, ein Namenzusammenzug aus Thurtal und Bodensee, nimmt nun trotz der Wirren um die inzwischen bankrotte MThB am 15. Dezember planmässig ihren Betrieb auf. Die Ära der Thurbo AG wird mit dem ersten Zug des neuen Angebots «Thurgau Nightline» um 00.37 Uhr ab Konstanz eingeleitet. Dieser Nachtzug verkehrt jeweils freitags und samstags zwischen Winterthur, Romanshorn, Kreuzlingen und Konstanz. Symbolisch wurde im Beisein von zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft dem ersten von insgesamt 80 bestellten Gelenktriebwagen bei der Stadler AG in Bussnang das Dach aufgesetzt. Diese Fahrzeuge werden bis 2007 ausgeliefert; sie kosten rund 400 Millionen Franken. Laut Thurbo-Geschäftsführer Boos soll die neue Gesellschaft den Regionalverkehr attraktiver gestalten. Gleichzeitig habe sie den Auftrag, im benachbarten Ausland weitere Leistungen zu erbringen. Auf einem Streckennetz von 550 Kilometern wird ein Gebiet von rund einer Million Einwohnern in der Ostschweiz und im süddeutschen Raum erschlossen. Die neue Regionalbahngesellschaft beschäftigt inzwischen 250 Personen, darunter 150 Lokomotivführer. Die meisten Angestellten kommen von der konkursiten MThB. Zusätzlich werden 70 Lokomotivführer der SBB für die Thurbo fahren. Mit 25 Personen wird das Verkaufsnetz der früheren MThB weitergeführt ...

31.12.2002
Offizielle Betriebseinstellung der Mittelthurgaubahn AG i.L. (MThB): Das Rollmaterial und alle Anlagen haben schon zum Fahrplanwechsel 2002/2003, am 15.12.2002, zur THURBO gewechselt, allein das Personal wird noch bis zum Ende des Jahres von der Mittelthurgaubahn AG i.L. (MThB) gestellt, an die THURBO vermietet und geht anschließend zum 01.01.2003 an ihren neuen Arbeitgeber, die THURBO AG, über ...

14.01.2003
Gründung des Vereins Historische Mittel-Thurgau-Bahn (M.Th.B.), durch vier Eisenbahnfans aus dem Thurgau. Der Sitz des Vereins befindet sich in Weinfelden, dem Ort an dem die Mittelthurgaubahn AG (MThB) so lange Jahre Ihre Verwaltung und ihre Depotwerkstätte hatte ...
15.01.2003
Peter Spuhler, Chef und Eigentümer der STADLER AG in Bussnang, übernimmt das Patronat (Schirmherrschaft) über den Verein Historische Mittel-Thurgau-Bahn (M.Th.B.) ...
10.02.2003
Die historische Heißdampf-Tenderlokomotive MThB Nr. 3 (Ec 3/5) gehört nun dem Verein Historische Mittel-Thurgau-Bahn (M.Th.B.), er mußte dafür 150´000,- sFr an die Finanzabteilung der Mittelthurgaubahn AG i.L. (MThB) überweisen. Zwei historische Wagen (der sogenannten Mostindien-Express, darunter ein seltener Postwagen) wechseln ebenfalls noch für weitere 30´000,-- sFr an den Verein und damit bleibt das historische Erbe der MThB weiterhin im Kanton Thurgau erhalten anstatt bei irgendwelchen Museumsbahnen zu verrotten ...
2003
Aus der Mittelthurgaubahn (Deutschland) GmbH wird die EuroTHURBO GmbH ...
11.12.2003
Zum Fahrplanwechsel 2003/2004 schließt die THURBO ihr von der Mittelthurgaubahn AG i.L. (MThB) übernommenes (Personal-)Depot in Singen am Hohentwiel und alle verblieben Lokführer müssen in das neu geschaffene THURBO-Depot Schaffhausen wechseln. Aus Sicht der THURBO sind Lokführer mit Schweizausbildung und vorallendingen mit Schweizergehalt zu teuer für den deutschen Seehas/Seehäsle und werden daher zukünftig nur noch in der Schweiz eingesetzt. Die EuroTHURBO übernimmt zum Seehäsle jetzt zusätzlich den Seehas und betreibt ihn vorerst mit angemieteten Leih-Lokomotivführern ...
02.02.2004
Die EuroTHURBO GmbH (exMittelthurgaubahn (Deutschland) GmbH) gewinnt wie erwartet die Ausschreibung um den Seehas für den Zeitraum 2006 bis 2016 ...
25.03.2004
Die Regionalbahngesellschaft THURBO wird von der Mittelthurgaubahn AG (MThB) in Liquidation 7 Millionen Franken erhalten. 5 Millionen davon als Abgeltung für die Sanierung der Bahnlinie Kreuzlingen- Wil, 2 Millionen, weil sie für das «Seehäsle» zuviel bezahlt hat. Dem veröffentlichten Geschäftsbericht 2003 der MThB in Liquidation ist ein Antrag des Verwaltungsrats beigefügt, der die Zahlung der 7 Millionen Franken befürwortet. Sowohl der Kanton Thurgau als auch das Bundesamt für Verkehr haben dem Antrag bereits schriftlich zugestimmt. Nachdem die überschuldete MThB Ende 2002 ihren Betrieb eingestellt hatte, übernahm die Regionalbahngesellschaft THURBO deren Linien. Das sind die Seelinie Romanshorn- Schaffhausen, die Linie Kreuzlingen- Wil und die beiden deutschen Linien Konstanz- Engen (Seehas) und Konstanz- Stockach (Seehäsle). Die beiden deutschen Linien sind inzwischen in der EuroTHURBO AG organisiert. Das «Seehäsle» wurde bei der MThB in deren deutscher Tochter MThB (D) geführt, der «Seehas» dagegen war Bestandteil der Schweizer MThB. Die Zahlungen an die THURBO sind bereits in der Jahresrechnung enthalten, die mit einem Verlust von 9 Millionen Franken schliesst. Zusammen mit dem Verlust aus dem Vorjahr summiert sich der Bilanzverlust auf gut 38,8 Millionen Franken. Gleichzeitig verzichten Bund und Kanton auf Forderungen von insgesamt 40 Millionen Franken ...
2005
Die langjährige Mittelthurgaubahn-Internet-Adresse http://www.mittelthurgaubahn.ch wird frei und sogleich von mir erworben. Unter der Originaladresse werden zukünftig Info´s rund um die ehemalige MThB erscheinen ...
01.07.2005
Das Bezirksgericht Arbon hat den ehemaligen Direktor und den Finanzchef der Mittelthurgaubahn (MThB) zu bedingten Gefängnisstrafen verurteilt. Es sprach die beiden teilweise schuldig – wegen Führens eines schwarzen Kontos und weiteren Vermögensdelikten. Peter Joss, der bis zu seiner fristlosen Entlassung im Herbst 2002 an der Spitze der Regionalbahn stand, wird mit zwei Monaten Gefängnis bedingt und 10'000 Franken Busse bestraft. Der 62-Jährige machte sich gemäss dem Urteil des Bezirksgerichts Arbon der ungetreuen Geschäftsbesorgung, Veruntreuung und Urkundenfälschung schuldig. Der ehemalige Finanzchef der MThB wird wegen Veruntreuung und Urkundenfälschung mit zwei Wochen Gefängnis bedingt und 2'000 Franken Busse bestraft. Ob die Verurteilten das Urteil anfechten, wollen sie erst später entscheiden, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagten. Vom Hauptvorwurf der Veruntreuung von Subventionsgeldern von insgesamt knapp 24 Millionen Franken wurden Joss und der mitangeklagte Finanzchef freigesprochen. Sie hatten staatliche Investitionsbeiträge für den Ausbau der MThB-Stammlinie und der SBB-Seelinie zweckentfremdet und hin- und hergeschoben, um Liquiditätsprobleme zu entschärfen. Ebenfalls freigesprochen wurden die Angeklagten vom Vorwurf, Gelder von rund 5 Millionen Franken der Frauenfeld-Wil-Bahn (FW) vorübergehend für die MThB gebraucht zu haben. Beide Male habe kein Vorsatz bestanden, die Geldgeber, beziehungsweise die FW zu schädigen, begründete das Gericht die Freisprüche ...
11.11.2005
Die EuroTHURBO GmbH (exMittelthurgaubahn (Deutschland) GmbH) in Konstanz fusioniert mit der SBB GmbH, die zwischenzeitlich von Lörrach nach Konstanz verlegt wurde. Jetzt sind nicht nur die ehemaligen MThB-Aktivitäten in Deutschland: Seehas (Konstanz-Engen) und Seehäsle (Radolfzell-Stockach) sondern auch die EuroTHURBO-Leistungen im Allgäu, der Allgäu-Express ALEX (München-Obersdorf) und die SBB-Leistungen auf der Wiesentalbahn (Basel-Zell im Wiesental) und somit alle derzeitigen Deutschland-Aktivitäten der Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) in einer SBB-Tochtergesellschaft, der SBB GmbH, zusammengefaßt ...
23.05.2006
Die 2002 in Liquidation gegangene Mittelthurgaubahn (MThB) ist endgültig Geschichte. Der Bund, die Kantone Thurgau und St. Gallen sowie einzelne Gemeinden bekommen noch insgesamt 7,9 Millionen Franken aus der Liquidation. Mit der 98. Generalversammlung ging die Geschichte der Thurgauer Privatbahn zu Ende, deren Fahrdienste inzwischen die Thurbo AG versieht. «Der Name der MThB wird verschwinden», sagte Verwaltungsgratspräsident Josef Hartmann mit Bedauern. Geschäftsführer ad interim Dieter Meile erklärte, man sei stolz darauf, dass durch die Liquidation keine Handwerker oder andere Gewerbetreibende Schaden erlitten hätten. Alle Rechnungen seien beglichen worden. Allerdings wurde die laut Hartmann «namhafte Nachlassdividende» nur durch den Verzicht des Bundes und des Kantons Thurgau sowie des Kantons St. Gallen auf die Rückzahlung von Darlehen von über 40 Millionen Franken möglich. Die MThB hatte Mitte der 1990-er Jahre die «Seelinie» der SBB entlang des Bodenseeufers übernommen. Diese Strecke war dringend sanierungs-, der Betrieb ausbaubedürftig. Gleichzeitig musste die MThB ihre Stammstrecke ausbauen und unterhalten. Ausserdem übernahm sie in dieser Zeit im angrenzenden süddeutschen Raum den Betrieb zweier Strecken. Von Bund, SBB und den betroffenen Kantonen gab es finanzielle Unterstützung. Diese kam aber nicht immer zu dem Zeitpunkt, an dem sie die MThB benötigt hätte. Zudem wurden Subventionsanträge in Deutschland zu spät eingereicht, so dass diese Gelder nicht mehr ausbezahlt wurden. Das Geschäftsjahr 2001 schloss schliesslich mit einem Defizit von 30 Millionen Franken. Im Herbst 2002 ging die MThB in Konkurs. Zurück blieb nach Meiles Angabe ein Schuldenberg von 108 Millionen Franken. Der Forderungsverzicht von Bund und Kantonen sowie der Verkauf von Lagerbeständen, zwei Orient-Express-Zügen sowie der MThB-Tochter Lokoop brachten einen Liquidationsüberschuss von knapp 7,9 Millionen Franken. Zudem entschied das Eidgenössische Versicherungsgericht im Jahr 2005, die MThB müsse der Pensionskasse Ascoop kein Geld zurückzahlen. Ascoop hatte den MThB-Mitarbeitern die vollen Freizügigkeitsleistungen gewährt, obwohl die Pensionskasse eine Unterdeckung aufwies. Dafür wollte sie von der MThB 1,7 Millionen Franken zurück, die nach dem Gerichtsurteil in der MThB-Kasse bleiben konnten. Die Generalversammlung entschied, den grössten Teil des Überschusses an die Eigentümer von Prioritätsaktien zu verteilen. Besitzer von Stammaktien gehen leer aus. Für jede der 12'000 Prioritätsaktien mit einem Ausgabewert von 750 Franken gibt es noch 650 Franken zurück. Diese Aktien sind zur Hälfte im Besitz des Bundes, ein Sechstel gehört dem Kanton Thurgau. Ein geringer Teil des Überschusses wird zurückgestellt, falls später noch Forderungen erfüllt werden müssen ...
09.12.2006
Die SBB GmbH (exMittelthurgaubahn (Deutschland) GmbH) verliert das Seehäsle an die Hohenzollerische Landesbahn (HzL). Aufgrund massiver Zugsausfälle beschließt der Landkreis Konstanz die vorzeitige Vertragsauflösung mit der SBB GmbH und vergibt die restliche Leistung für das Jahr 2007 an die HzL. Der Landkreis Konstanz schreibt das Seehäsle für 2008 europaweit aus ...
28.12.2006
Entgültige Liquidation der Mittelthurgaubahn AG i.L. ...
23.02.2007
Nach der Bahn nun auch das Depot. Die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) verfügen die Schließung Ihrer Unterhaltswerkstätte in Weinfelden (exMittelthurgaubahn Depot) zum Jahresende. Die verbliebenen 9 Mitarbeiter bekommen neue Arbeitsplätze in Oberwinterthur angeboten. Damit endet die nun bald 100jährige Eisenbahngeschichte in Weinfelden ...
2007
Die SBB GmbH verkaufen die nun überzähligen und nur noch bedingt einsatzbereiten Seehäsle-GTW (Bm 2/6, 596 671-8, 596 672-6 und 596 673-4) an die RAILCONSULT nach Italien. Sie sollen dort für eine touristische Nutzung hergerichtet und dann auch in Italien eingesetzt werden ...
07.03.2008
Die SBB Cargo - langjähriger Intimfeind der Mittelthurgaubahn-Güterverkehrstochter LOKOOP AG - schreibt auch im sechsten Jahr nach der "Verselbstständigung" von den SBB tiefrote Zahlen (laut Geschäftsberichte der SBB Cargo waren es 2002 = -96,1 / 2003 = -33,1 / 2004 = -2,8 / 2005 = -165,7 / 2006 = -37,3 / 2007 = -190,4). Das sind insgesamt = -525,4
Millionen sFr in nur gerademal 6 Jahren ! Die MThB kam in knapp 100 Jahren auf insgesamt etwa -120 Millionen sFr und wurde daraufhin wie eine heiße Kartoffel durch die Hauptanteilshalter, den Kanton Thurgau und den Schweizer Bund, fallengelassen. Pikanterweise sollte man noch erwähnen das die Liquitation der MThB mit einem kleinen Überschuß von rund 8 Millionen sFr (bestehend hauptsächlich aus Forderungsverzichte des Bundes) abschloß - die SBB sahen sich aber 2002 außerstande die MThB wegen angeblicher finanzieller Unwägbarkeiten zu übernehmen - Pech gehabt ...
28.04.2008
Vor 100 Jahren: Gründung der Mittel-Thurgau-Bahn Gesellschaft (MThB) mit Sitz in Weinfelden  ...
Leider ging dieser wichtige Jahrestag für die MThB, aber auch allgemein für die Eisenbahnen in der Ostschweiz, im Tagesgeschäft völlig unter und wurde mangels Interesse weder durch die THURBO, die SBB, den Kanton Thurgau, oder aber der Historischen M.Th.B., in irgendeiner Art und Weise gewürdigt. Schade ! Aus den Augen aus dem Sinn ! Die nächsten beiden wichtige Jahrestage für die MThB sind der 10.09.2009 (Baubeginn) und der 18.12.2011 (Eröffnung der MThB) ...
16.09.2008
Die SBB verschreiben ihrer Tochtergesellschaft THURBO einen neuen Marktauftritt. Alle Fahrzeuge verlieren Ihr bisheriges, an das ehemalige Mittelthurgaubahn-Design angelehnte, THURBO-Farbdesign (speziell die THURBOgone) und auch das jetzige THURBO-Logo wird verschwinden und durch ein eBay-ähnliches buntes neues THURBO-Logo ersetzt werden das dann zukünftig zusammen mit dem SBB-Schriftzug auf den Zügen zu finden sein wird. Denn die SBB sahen sich in der Ostschweiz im Vergleich zu Ihrer Tochter THURBO stark unterrepräsentiert ...
Zusätzlich wird gerüchteweise über die Auflösung des THURBO-Personaldepot´s Schaffhausen, sowie der ehemaligen MThB- und heutigen THURBO-Personaldepot´s Kreuzlingen und Weinfelden auf den Fahrplanwechsel 2012/2013 zugunsten eines stärkeren THURBO-Personaldepot in Sankt Gallen (für die zukünftige S-Bahn) mit den entsprechenden Personalverschiebungen nachgedacht. Offiziell gibt es aber wohl, zumindestens zum jetztigen Zeitpunkt, keinen derartigen Beschluß der THURBO-Geschäftsführung ...
11.12.2008
Der neue Verkehrsvertrag für das Seehäsle für den Zeitraum 2008-2023 wurde an die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) vergeben. Bereits seit der vorzeitigen Vertragsauflösung mit der SBB GmbH (exMittelthurgaubahn (Deutschland) GmbH/exEuroTHURBO GmbH) im Dezember 2006 fuhr die HzL das Seehäsle übergangsweise und ab April 2009 werden dann neue Fahrzeuge des Typ´s "Regio-Shuttle" die älteren Triebwagen des Typ´s NE 81 ersetzen ...
29.12.2008
Der ehemalige SBB-Direktor Benedikt Weibel äußerte sich, anläßlich eines Interviews mit der Zeitung "Der Bund" über sein Engagement bei der  RAIL HOLDING AG, sehr lobend über die ehemalige Mittelthurgaubahn (MThB):
Benedikt Weibel: "In den 80er-Jahren hatten die SBB unter dem Druck, die massiv steigenden Bundesabgeltungen unter Kontrolle zu bringen, im Regionalverkehr nur noch gespart. Da kam Peter Joss, Direktor der Mittelthurgau-Bahn (MThB), und verlangte die Konzession für die Seelinie von Romanshorn bis Schaffhausen. Er versprach Leistungsausbau für weniger öffentliches Geld. Die SBB wehrten sich vehement, aber das Bundesamt für Verkehr übertrug die Konzession auf die MThB mit der klaren Absicht, den SBB im Wettbewerb das Fürchten zu lehren ..."
Der Bund: "Die Mittelthurgau-Bahn ist aber schliesslich gescheitert ..."
Benedikt Weibel: "Das stimmt. Joss hat bei den SBB hohe Schulen auflaufen lassen. Das BAV hat, um sein Wettbewerbsexperiment weiterführen zu können, lange nicht eingegriffen. Schliesslich drohte der MThB der Konkurs. Aber sie hat sehr viel bewirkt. Joss hat im Schweizer Regionalverkehr eine neue Entwicklungsphase eingeläutet ..."
Quelle: http://www.derbund.ch/zeitungen/schweiz/---Im-SBBNetz-waers-unsinnig---/story/28968786
02.04.2009
Und auch im verflixten siebten Jahr gibt es für SSB Cargo keine positiven Zahlen zu berichten: -29,9 Millionen sFr im Geschäftsjahr 2008. Das macht zusammen mit den Vorjahresverlusten jetzt schon -555,3 Millionen sFr ...

2011
x
100 Jahre Mittelthurgaubahn gäbe es am 18.12.2011 zu feiern, doch leider
wurde der Betrieb schon am 31.12.2002 eingestellt und am 28.12.2006 wurde die Mittelthurgaubahn AG i.L. dann schlußendlich liquidiert ...
Doch feiern kann man immer, und ein Grund ist auch gleich gefunden, denn es jährt sich nicht nur die Betriebsaufnahme der MThB sondern auch die der heute noch existierenden, inzwischen in THURBO-Besitz befindlichen und von der SBB bewirtschafteten, MThB-Stammstrecke (Kreuzlingen-Weinfelden-Wil). Wie ich erfahren habe sind am Wochenende 9.-11. Dezember 2011 gemeinsame Festivitäten der historische M.Th.B.
http://www.mthb.ch und der THURBO http://www.thurbo.ch geplant. Das Wochenende werde ich mir jedenfalls freihalten und bin schon sehr gespannt in welcher Art und Weise man diese historische Ereignis würdigen wird ;-) ...

22.06.2013
Michael Mente: Von der MThB zur Thurbo
Zum Abschluß der 100-Jahr-Feierlichkeiten hat der Historiker Michael Mente heute bei einer Vernissage sein Buch "Von der MThB zur Thurbo" vorgestellt. Das Buch umfaßt über 200 Seiten mit rund 400 zum Teil noch unveröffentlichten Bildern und bieten eine Vielzahl an Geschichten und Anektoden rund um die ehemalige Mittelthurgaubahn ...
Das Buch ist unter der ISBN 978-3-033-03961-2 im Buchhandel oder beim Flügelrad-Verlag http://www.fluegelrad-tg.ch zum Preis von 39,--  sFr bzw. 34,-- € erhältlich ...


Linktipp´s:
                             Verein Historische M.Th.B. http://www.mthb.ch
                                       FACEBOOK-Gruppe Verein Historische M.Th.B. http://www.facebook.com/group.php?gid=63287044358
            Locorama Romanshorn http://www.locorama.ch
            Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelthurgaubahn
                                       Bahnzauber-Europa.de http://www.bahnzauber-europa.at/eisenba_06.htm
                                       (ein schöner detailierter Bericht über die MThB, der aber leider einige grobe Fehler aufweist !)
                                       Bahnbilder.de  http://www.bahnbilder.de/.../mthb.html
                                       Eisenbahnphotos K. Kämpfe http://www.ckkaempfe.de/bahn/companies/verein/mittelthurgaubahn.html
                                       Stadler Rail Group http://www.stadlerrail.com/referenzen/mittelthurgaubahn-mthb-schweiz/
                                       Stadt Wil http://www.wilnet.ch/...
                                       Moneyhouse - Handelsregister http://www.moneyhouse.ch/u/mittelthurgaubahn ...
                                       Zetra - Beratungsgesellschaft http://www.zetra-international.ch/.../mittelthurgaubahn ...
                                       SÜDKURIER http://www.suedkurier.de/.../Mittelthurgaubahn-loest-sich-auf;art372448,483278
                                       SF Tagesschau http://www.videoportal.sf.tv/video?id=e66b9752-8916-44e4-b43b-fb87dd551b28
                                       Universität St. Gallen http://www.alexandria.unisg.ch/Publikationen/nach-Jahr/Y-2000/13269
                                       Flügelrad-Verlag http://www.fluegelrad-tg.ch


Quellen:
                                        Festschrift zur Elektrifikation der Mittel-Thurgau-Bahn 24.12.1965
                                        Informationen, Dokumente, Protokolle und Bilder des Stadtarchiv Konstanz
                                        Eigene Erinnerungen, Notizen, Geschäftsberichte, Protokolle, Dokumente und Bilder der MThB aus meiner Sammlung
                                        Geschäftsberichte, Dokumente und Bilder der THURBO AG, Kreuzlingen (www.thurbo.ch)
                                        Informationen der Mittelthurgaubahn AG in Liquidation, Weinfelden
                                        Erinnerungen, Informationen und Bilder ehemaliger MThB-Mitarbeiter
                                        LITRA Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (www.litra.ch)                                       
                                        Wikipedia (www.wikipedia.de)



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